Der Hochzeiter

Dieser süddeutsche Begriff „Hochzeiter“,ein Junggeselle,der im Begriff ist, zu heiraten, erhält eine neue Kulisse, paßt sich den Gegebenheiten an. In Gruppen trifft man junge „Burschen“ mit gekennzeichneten Hemden, auf denen unschwer zu sehen ist, wer der „Hochzeiter“ und wer die Begleitung ist. Ein Korb mit „Flüssigem und Überflüssigem“ wird dargeboten und gegen eine kleine „Spende“,die dann abends gebraucht wird,um vom Junggesellenleben Abschied zu nehemn, darf der Passant sich etwas aussuchen!Kommt man etwas ins Gespräch, gibt es noch ein „Gratisphoto“ mit dem Hochzeiter aufs Handy! –  eine nette Erinnerung für beide Seiten!

Es gibt sie noch . . .

Es gibt sie noch, die „Kavaliere“, hilfsbereite junge Männer – auch wenn sie in einer „Fan-Gruppe“ (  Fan-Gruppe xxx) „lebendig“ auf Bahnhöfen in Erscheinung treten – ! Der einzelne hilft gern kraftvoll, nachdem die Überprüfung des Gepäckbandes lediglich „Stillstand“ ergibt, mit „Leichtigkeit“ den Koffer die unüberwindlich erscheinende Treppe hochzuhiefen ! Danke ! – und für die nächsten Minuten hat die Gruppe ein neues Thema! – Kann man doch Fan vom „Fan“ werden !

Papa – mobil

Da der Sohn – Student – keine Zeit hat, sollen die Eltern am Treffen der PIRATEN teilnehmen – dadurch wird schlagartig der Atersdurchschnitt erhöht! Die Eltern zeigen Flexibilität und Mobilität, zumal Tauss zu Besuch ist! Ist es da nicht an der Zeit, auch eine „Seniorengruppe“ einzurichten!? – Nicht daß man – wie in den etablierten Parteien – auf Parteienkosten Ausflüge z.B. nach Berlin unternimmt!!- es reicht schon, wenn man im Zug twittert und Tauss im Speisewagen antrifft.

Memories

Jeder Abschied ist auch die Geburt einer Erinnerung – so steht es auf der Samentüte, die nach der Trauerfeier mitgenommenwerden konnte – auch daran wurde gedacht, alles vorbereitet, die Erinnerungsfeier für sich geplant mit Blumenanordnung in der Lieblingsfarbe, Musik (Non je ne regrette…),Gedanken, Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten.

Der Inhalt der Samentüte wird ausgesät und hat dann nicht nur symbolischen Charakter : Vergiß-mein-nicht.

Twittern

Die Vögel twittern es von den Bäumen – nein, nicht daß es endlich Frühling werde ( so ersehnt,wie sonst nicht erinnerlich!!), nein diesmal, daß man anderen (was man doch sonst öffentlich nicht darf – und das als Frau!!) hinterhertwittert, d.h. schauen, was der „Vorgänger“ gerade macht, sagt, von sich gibt, wo er sich aufhält, was ihm wichtig erscheint. Wie komme ich zu einem „Vorgänger“, durch gezieltes Interesse (Politik, Lufthansa etc.), Einladung von jemanden, der „getwittert“ werden will, gezielte Kontaktaufnahme. „Was, Deine Mutter twittert?“ – ja, warum nicht?

Jetzt bin ich der Große Peter

Nach vielen Jahren beim Wiedertreffen eines Studienkollegen, der – wie sein Vater – Peter heißt , diesen Vater immer mit dem „großen Peter “ titulierte , erfährt man, daß er drei Kinder hat und der älteste auch wieder Peter heiße. Auf die Nachfrage , wie es denn dem „großen Peter“ gehe , kommt spontan die Antwort, „der große Peter“ bin jetzt ich!!

Neologismus bei Behörden?

Für „Neu-Bürger“ ist das Beherrschen der deutschen Sprache jetzt Bedingung. Doch wer vermittelt, wie „das Behörden-Deutsch“‚ – was eigentlich einfach abzuleiten  ist ? – Man muß drauf  kommen, das ist ja bei Neologismen so üblich!! Manchmal machen die Wortspielereien – wie es jetzt stark in der Werbung eingesetzt wird – ja auch Spaß, es ist ja gewollt, daß man zweimal guckt und nochmal drüber nachdenkt oder gar lacht, diese emotionale Verbindung festigt ja die Erinnerung! – Aber Ausdrücke in „Behördisch“ wie  „Abstandseinhaltungserfassungsvorrichtung“  (Querstreifen auf der Autobahn),  „Beelterung“ (Vermittlung eines Kindes in eine Pflegefamilie),“  bedarfsgesteuerte Fußgängerfurt“  (Fußgängerampel), „Biosensor“ (Diensthund), „Lautraum“ (Discothek), „Lebensberechtigungsbescheinigung“ (Stammbuch), „Nicht lebende Einfriedung“ (Zaun), „Personenvereinzelungsanlage“ (Drehkreuz), „Raumübergreifendes Gr0ßgrün“  (Baum) … stellen doch an den „Normalbürger“, für den  „dieses Deutsch“  nicht gedacht ist, erhöhte Ansprüche an  „wohlwollendes Verständnis“.

Datenschutz für Demenzkranke

Will man in einer Einrichtung, in der viele Demenzkranke , die zusätzlich auch noch körperliche Beeinträchtigungen haben und diesbezüglich rehabilitiert werden sollen , ein Foto des Betreffenden an der Zimmertür anbringen , damit er in der fremden , ihm Angst machenden Umgebung , sich etwas zurechtfindet , so wird das mit der Begründung , daß die „Richtlinien über Datenschutz“ das Anbringen von Fotos auf der Zimmertür verbieten !! – abgelehnt.  Wieder die Frage , wem dient der Datenschutz , ist er dienlich – für den Bürger ? oder wird der Sinn zum „Unsinn“ pervertiert?

Gutes Neues Jahr

„Und Möglichkeiten gibt es immer.

Nur nehmen wir sie selten an.

So selten sehen wir den Schimmer

des Frühlichts über Tag und Tann.“   (Eva Strittmatter)

Und Wilhelm Busch sagt uns:

„Will das Glück nach seinem Sinn

Dir was Gutes schenken,

sage Dank und nimm es hin ohne viel Bedenken.

Jede Gabe sei begrüßt,

doch vor allen Dingen,das worum Du Dich bemühst,

möge Dir gelingen.

In dem Sinn uns allen ein Gutes Neues Jahr.

DATENSCHUTZ (großgeschrieben!)

Bei der Einschreibung zum Mitgliedsantrag der Stadtteil-Initiative (früher hieß es „Unser Dorf soll schöner werden“) wurde als Postadresse die Praxis gewählt. Schnell kam vom „Bürgeramt Hiltrup“,ganz schnell auch mit Strafandrohung (250€), die Aufforderung zur „Ummeldung“. Selbst wenn viel Zeit in der Praxis verbracht wird, besteht doch kein Grund, den Wohnsitz dorthin zu verlegen. Da stellen sich die Fragen : Datenschutz? Bürgerinitiative? Bürgeramt? – Wer ist für wen da?